Der Fadenlauf ist bei einer vollständigen Stoffbahn gut zu erkenne, denn er verläuft immer parallel zur Webkante. Die Webkante entsteht durch den Richtungswechsel der Schussfäden und ist fast immer etwas steifer und hat eine andere Struktur als das restliche Gewebe. Deshalb sollte man beim Zuschnieden diese Kanten nicht mit einbeziehen.
Beim Vernähen sollte genau auf den Fadenlauf geachtet werden, da sich sonst z. B. T-Shirts verziehen können.
Wie aber erkenne ich den Fadenlauf, wenn keine Webkante mehr vorhanden ist?
Bei Motiv-Stoffen, deren Abbildungen in eine Richtugn laufen kann man davon ausgehen, dass der Fadenlauf mit dem Motiv verläuft.
Bei Uni-Stoffen oder gedrehten Motiven kannst du den Dehnungstest machen: Lege den Stoff auf den Tisch und ziehe ihn einmal von oben nach unten und einmal von links nach rechts. Die Richtung, in der sich der Stoff weniger stark dehnen lässt, ist die Richtung des Fadenlaufs.
Bei Jersey-Stoffen kann man außerdem an den feinen Rippen erkennen, wo entlang der Fadenlauf verläuft. Ziehe leicht an dem Stoff, bis du die kleinen Rippen siehst. Dies ist die Richtung des Fadenlaufs.
Bei Samt und Microfaser erkennt man den Fadenlauf an der Strichrichtung. Wenn Du gegen den Strich streichst, stellen sich die Härchen auf und genau in der Richtung verläuft der Fadenlauf.